Dreh-Tagebuch

Neues aus der TNA-Schmiede – Die Klingonen sind da!

Donnerstag, 09. Dezember 2010



Zunächst einmal vielen Dank euch allen für die zahlreichen Mails und Messages. Keine Sorge, auch wenn es hier in letzter Zeit so wenig neue Infos gab. Das Projekt steht alles andere als still! Der Grund, warum es so wenig Infos gab, lag schlicht und einfach darin, dass ich in den vergangenen Wochen so vertieft an der Episode gearbeitet habe, dass ich kaum dazu kam, etwas darüber zu schreiben. Sechs neue Szenen sind inzwischen wieder abgedreht.

Zum derzeitigen Stand der Dinge … nun, man kann es gut wie auch schlecht sehen. Gut: Ich bin weit!^^ Schlecht: Ich bin leider noch nicht so weit, wie ich gern wäre, um euch die fertige Episode präsentieren zu können. Folge 5 wird aufgrund der knappen Zeit definitiv nicht mehr in diesem Jahr fertig werden. Ich habe in den vergangenen Monaten so viel Arbeit in das Projekt gesteckt, dass ich es jetzt nicht einfach “irgendwie zusammenflicken” will, nur um es noch auf Biegen und Brechen in diesem Jahr fertig zu bekommen. Freut euch stattdessen auch etwas ganz Besonderes, das zwar noch etwas Zeit bis zum Release benötigt, dafür aber alle bisherigen Episoden in den Schatten stellen wird.

Das Bild oben stammt übrigens aus einer Szene, die ich vor Kurzem abgeschlossen habe. Durch sie entstand damals beim Schreiben übrigens auch der Episodentitel “Rate mal, wer zum Essen kommt”.^^

Ready for Take-Off – Produktionsbericht

Dienstag, 05. Oktober 2010



Lang blieb es in den letzten Tagen ruhig, aber nun gibt es wieder Neuigkeiten aus der TNA-Schmiede: gute Neuigkeiten! Etwa 23,5 Minuten Audiomaterial sind nun vorab zusammengeschnitten. Mit dieser “Mustervorlage” kann die Animation der Szenen nun weitergehen. Wie so oft war auch hier der Aufwand nicht gerade unerheblich. Vor allem, wenn es um die Suche nach passendem Footage für Soundeffekte, etc. geht. Vielen Dank an dieser Stelle für die zahlreichen Quellen!^^ Die Tonarbeiten sollten bei Filmprojekten – egal, ob klein oder groß – nie unterschätzt werden.

[Achtung: Schlaumeierabsatz] Häufig wiegt der Ton mitunter sogar mehr als das Bild. Achtet einmal selbst darauf, wenn ihr euch bei Gelegenheit Videos auf Youtube und Co. anschaut. Ein Video, bei dem das Bild nicht so gut, der Ton dafür aber exzellent ist, wird euch besser gefallen als umgekehrt. Das Bild vermittelt in erster Linie nur den Aufbau der Szenerie, damit man sich beim Zuschauen leichter in der Handlung zurechtfindet. Der Ton selbst allerdings vermittelt erst die Atomsphäre und Stimmung. Da sich die Handlung anhand von Dialogen, etc. auch leichter über den Ton erzählen lässt, ist dies z. B. auch ein Grund, warum Hörbücher und Hörspiele bedeutend besser funktionieren im umgekehrten Beispiel: dem Stummfilm. Fazit dieses mehrzeiligen Kauderwelschs: Vernachlässigt bei euren Filmprojekten nicht die Tonqualität. Sie wird eurem Projekt mehr bringen als ihr vielleicht vermutet! ;) [Schlaumeierabsatz Ende]

Wie gehts nun in den nächsten Tagen weiter? Einfache Antwort: Nach den vielen Stunden am Schnittpult geht es nun wieder zurück zu den Animationen. Die Situation ist momentan vergleichbar mit dem Zusammensetzen eines Puzzles. Die Steine wurden sortiert, der Rahmen ist fertig und nun geht es darum, Szene für Szene den Innenteil zusammenzusetzen. Als ich mir die fertig geschnittene Vorab-Version angehört habe, war ich doch überrascht, dass die Abmischung so gut passte. Timing und geplante Schnitte werden wie geplant funktionieren. Die aufwändige Vorarbeit hat sich hier also ausgezahlt.

Wenn man eine ganze Weile am Zeichentisch gesessen hat, freut man sich natürlich über die Abwechslung, die kommenden Tage am Audioteil zu arbeiten. Nach diesen mehr als zwei Wochen ist es nun wieder umgekehrt. Ich freue mich darauf, nun endlich wieder mit Zeichnen und Animieren weitermachen zu können.^^

Ach ja, bevor ich es noch vergesse: Auf dem Bild oben seht ihr das Shuttle von Mike, der in der Zwischenzeit schon fleißig am 3D-Teil bastelt. Wenn alles wie geplant klappt, wird dies das Shuttle sein, mit dem Riker seine Reise in der neuen Episode antreten wird.;)

Produktionstag #15 – Dienstag, 14. September 2010

Mittwoch, 15. September 2010

Habe mir überlegt, die Dreh-Tage fortan als Produktionstage zu bezeichnen. Schließlich geschieht ja bis zum eigentlichen “Dreh” einer Szene noch so vieles vorher und nebenbei, das ja auch irgendwie dazugehört, wodurch dieser Begriff etwas besser passt. So, wie z. B. auch wieder heute. Beim Planen der nächsten Arbeitsschritte ist mir aufgefallen, dass mir bald die bisher zusammengeschnittenen Audio- spuren aus der Pre-Synchro ausgehen. Die Texte aus der Folge sind an sich fertig eingesprochen. Allerdings ist nur ein Teil davon bisher zu fertigen Szenen zusammengeschnitten.

Also ging es heute zurück ans Audio-Mischpult. In den kommenden Tagen werde ich hier die restlichen Audiospuren (provisorisch) vor- schneiden. D.h. ohne Effekte und anderen Dingen. Es geht hierbei nur um das reine Timing in den Szenen, das später für die Animationen usw. wichtig sein wird. Anhand dieser Tonspuren entscheidet sich dann auch, wie später der Kameraschnitt, etc. ausfallen soll.

Ein weiterer Vorteil ist zusätzlich, dass ich die Szenen hinterher zu einer Gesamtspur zusammenschneiden kann und dann endlich sehe, wie lang die Folge in der aktuellen Fassung tatsächlich wird. Das muss dann zwar immer noch nicht die definitive Spiellänge sein (bedingt durch Schnitt- und Drehbuchänderungen, etc.), aber es gibt zumindest schon einmal eine relativ verlässliche Richtung vor.

Drehtag #14 – Donnerstag, 9. September 2010

Dienstag, 14. September 2010

Das fehlende Matte Painting ist nun fertig. Die Szene, in der es vorkommt, hat eine Länge von ca. 50 Sekunden und besteht aus einer ganzen Reihen von verschiedenen Kamera-Perspektiven. Inzwischen hat sich aber eine ganz gute Routine im Umgang mit AE und Co. ergeben. Viele Arbeitsschritte gehen nun sehr schnell und wenn erst einmal alle Teile für eine Szene vorhanden sind, ist das “Drehen” an sich ein Kinderspiel. Dennoch wird die Arbeit in der kommenden Woche wieder etwas langsamer vorankommen als bisher. Mein dreiwöchiger Urlaub ist schon wieder verflogen und es kommt mir so vor, als hätte Q mit dem Finger geschnipst und mich kurzerhand in den September geschleudert. Ich habe die vergangenen Wochen sehr genossen und hatte sehr viel Spaß dabei, ausführlich und relativ ungestört an der neuen Episode zu arbeiten. Ab der kommenden Woche werde ich allerdings leider nicht mehr ganz so viel Zeit am Tag für TNA haben. Dennoch geht die Arbeit daran natürlich weiter.

Bisher sind ca. fünf Minuten Filmmaterial abgedreht – die fünf Minuten in der Episode, die den meisten Arbeitsaufwand mit sich brachten, es dafür aber wirklich in sich haben. Freut euch auf ein paar echte Leckerbissen in der neuen Folge, die mit der alten Computertechnik vorher undenkbar gewesen wären.^^

Drehtag #13 – Mittwoch, 8. September 2010

Donnerstag, 09. September 2010

Habe festgestellt, dass mir für eine Ansicht noch der passender Hintergrund fehlt. Ursprünglich sollte der aktuelle Take eigentlich ein Close-Up werden, doch ich habe mich im Nachhinein umentschieden. Das Problem dabei ist jetzt halt nur, noch die dazugehörige Ansicht der Kulisse fehlt. Manchmal ist es ein Fluch, überwiegend in 2D zu drehen. Für jeden verwendete Perspektive muss die Kulisse entsprechend aus einem anderen Winkel neu gezeichnet werden. Werde mich nach dem Abschluss dieser Folge mal mehr in 3D reinlesen. Das muss doch einfacher gehen.^^

Für heute ging es also zur Abwechslung erst einmal wieder an Photoshop – mein zweitliebstes Programm seit es Computer gibt. Früher habe ich mich immer gefragt, wie die großen Hollywoodproduktionen bei ihren Filmen so unglaubliche Aufnahmen mit riesigen Tälern oder tiefen Schluchten, etc. hinbekommen. Heute weiß ich es! ;)

Die Lösung ist ganz einfach und heißt Matte Painting. Matte Paintings sind häufig eigentlich nichts weiter als gemalte Bilder, die nachträglich in eine Filmszene eingefügt werden. So wird aus einem einfachen Hintergrund (oder auch Greenscreen) plötzlich eine eindrucksvolle Umgebung. Einen ganze Reihe von Matte Paintings kommen auch in der neuen Folge vor. In einem Bildbearbeitungsprogramm erfolgt zunächst die Vorarbeit und das Ergebnis wird anschließend in die Videokomposition hineingeladen und passend zum restlichen Set ausgeleuchtet.

Drehtag #12 – Dienstag, 7. September 2010

Mittwoch, 08. September 2010



Ja, es wurde noch ein langer Tag, bzw. langer Abend … bzw. eine lange Nacht. Die gestern erwähnte Szene (005-10) hat dann doch etwas mehr Zeit gebraucht, als eigentlich erwartet. Dafür sind nun gut 30 weitere Sekunden “im Kasten”. Die Ausleuchtung war mir hierbei sehr wichtig, denn nur mit dem richtig Look erhält die Szene auch ihre entsprechende Atmosphäre. Hm, das habe ich gestern bereits geschrieben, oder? Herrje, ich wiederhole mich schon wieder.^^ So ist das halt, wenn man zwei Tage hintereinander an ein und der selben Sache feilt. Insgesamt sind hier nun drei von sechs Sequenzen fertig. Ich gehe mal davon aus, dass die restlichen drei Teile morgen folgen werden. Der größte Aufwand mit der Totalen etc. ist bereits fertig. Es fehlen nur noch ein paar kleinere Einstellungen, die wohl etwas schneller erledigt sein sollten. (Höhö …)

Ich freue mich schon sehr auf diese Szene, wenn die Folge später Premiere feiern wird, denn hier kommt einer meiner neuen Lieblings-Nebencharaktere ins Spiel. Konnte es gestern nicht mehr abwarten, den Probeschnitt fertig zu machen. Die Szene wird so episch werden. Ich hoffe, ich habe letzte Nacht um 4 Uhr nicht das ganze Haus aufgeweckt mit meinem Lachen.^^

Bildertechnisch soll es nun aber auch mal wieder etwas Neues geben. Deshalb habe ich anbei ein Bild von der aktuellen Szene gepackt, an der ich zurzeit arbeite. Keine Sorge, es kommen bald mehr. ;)

Drehtag #11 – Montag, 6. September 2010

Dienstag, 07. September 2010

Heute ging es zur Abwechslung zu einem der Innenset. Abgesehen von dem klingonischen Standgericht am Anfang handeln die anderen Szenen, die bisher an der Reihe waren, außen auf einer Planeten- oberfläche. Bei der aktuellen Sequenz spielt das Licht nun eine besondere Rolle. Wie viele der anderen Sets war auch dieses zuvor mit Flash und Photoshop vorbereitet – und mit den dort gegebenen Möglichkeiten ausgeleuchtet. Das hat sich als vergebliche Liebesmühe herausgestellt. Wenn man bei dem Set eine passende Atmosphäre erschaffen möchte, sollte man sich nicht unnötig die Mühe machen, diese mittels künstlicher Licht- und Schattenwürfe in einem 2D-Programm zu simulieren. Ich habe die selbe Szene nun in einer Mischung aus 2D/3D nachgebaut und das Ergebnis schlägt die Vorgängerversion um Längen.

Drehtag #10 – Sonntag, 5. September 2010

Sonntag, 05. September 2010

Tag 10 bei den Dreharbeiten zu der neuen Episode “Rate mal, wer zum Essen kommt …”. Zehn Tage, in denen sich eine Menge Daten ange- sammelt haben. Und bei unkomprimierten Bild- und Videomaterial geht so etwas ziemlich schnell in die Gigabytes. Eine unkomprimierte Film- minute verbraucht im HD-Format (1920x1080px, 25fps) ca. 9 GByte Speicherplatz. Und bei dieser einen Videodatei bleibt es ja meistens nicht allein. Animationen, Arbeitsdateien, Videosequenzen uvm. ver- brauchen ja auch ihren nicht gerade unerheblichen Platz. Also stand heute zur Abwechslung einmal das große Krabbeln … äh Aufräumen auf der Tagesordnung. Es ist wirklich unglaublich, was da für Daten- mengen in so kurzer Zeit zusammenkommen. Platztechnisch brauche ich mir da zwar keine Sorgen zu machen – diese Datenmengen habe bereits zuvor eingeplant. Aber jeder weiß, dass es die Arbeit unheimlich erleichtert, wenn man gelegentlich einmal den Arbeitsplatz aufräumt. Und damit meine ich nicht nur den verkrümelten Schreibtisch vor einem … wobei, der bräuchte auch mal wieder etwas Aufmerksamkeit …, sondern den virtuellen Arbeitsplatz auf der Festplatte.

Tja, und der Rest vom Tag? Ja, der ging damit rum, diese Zeilen hier in digitaler Form niederzuschreiben. Bisher habe ich es nämlich immer nur geschafft, meine Notizen auf altmodisch analoge Art und Weise fest- zuhalten. Darum habe ich mir heute einmal eine Pause gegönnt, um zur Abwechslung diesen neuen Bereich mit dem Dreh-Tagebuch auf der Seite einzurichten. Ich hatte ja bereits vor meinem Urlaub versprochen, euch während der Produktion auf dem Laufenden zu halten. Auf diesem Wege soll es von nun an digital geschehen.^^

Drehtag #9 – Samstag, 4. September 2010

Sonntag, 05. September 2010

Neues Spiel, neues Glück … oder auch neue Szene, neues Glück? Heute ging es zur Abwechslung auf ein Innenset. “005-08″ steht auf dem Plan. Drei Sequenzen, von denen die mittlere ca. 30 Sekunden Hand- lung enthält. Die Ausleuchtung ist hier ein bisschen knifflig und braucht etwas Zeit. Diese Szene habe ich bereits vor einigen Wochen einmal in Flash zu Testzwecken animiert und mit der alten Screencapture-Technik aufgenommen. Sie wirkte mir damals allerdings etwas zu statisch und somit habe ich sie nun wieder vor mir auf dem Bildschirm und bearbeite sie mit AfterEffects neu.

Inzwischen ist AfterEffects zu meinem absoluten Lieblingsprogramm geworden. Ich mochte vorher schon sehr die Arbeit damit, doch erst jetzt durch die vergangenen Tage habe ich gemerkt, was für eine Bereich- erung das Programm für das Projekt ist. (Inzwischen habe ich nun auch die 35mm-Kamera im Griff. – Wir sind nun dicke Freunde!^^) Die Investition in CS5 hat sich wirklich gelohnt. Ich kenne viele Programme aus der Adobe-Palette bereits durch meinen Beruf und bisher war Photoshop immer einer meiner Favoriten. Doch nun ist AfterEffects an diese Stelle getreten. Nicht, weil es “besser” ist als Photoshop – dazu lassen sich die Programme wegen ihrer verschiedenen Anwendungs- bereiche nicht wirklich miteinander vergleichen – sondern, weil AfterEffects mir noch mehr Möglichkeiten gibt, meine bisher im Kopf gefangenen, kreativen Ideen tatsächlich in die Tat umzusetzen.

Warum schreibe ich das gerade? Weil ich momentan die selbe Szene in AfterEffects rendere, die ich zuvor in Flash erstellt hatte. Der Unter- schied ist der Hammer! Es ist unglaublich, was man mit ein wenig Zeit aus einer ursprünglich relativ statischen 2D-Sequenz machen kann. Ein Zitat von Spock würde das Ganze wohl am besten beschreiben: “Faszinierend!”^^

Drehtag #8 – Freitag, 3. September 2010

Sonntag, 05. September 2010

Ich freue mich auf Szene 14. Es hat ziemlich lange gedauert, bis sie endlich vollständig “im Kasten” war, doch heute ist es nun endlich so weit. “005-14″ ist nun abgeschlossen und fertig für die finale Synchronisation, die nach den Dreharbeiten folgen wird. Nach dem aktuellen Projektstand war dies bisher die aufwendigste Szene seit Drehbeginn.

Zur Erinnerung: Hier kommt die lange Kamerafahrt zum Einsatz, die mir schon vor ein paar Tagen so manches graues Haar eingebracht hat.

Wie auch immer … ich sitze gerade vor dem Bildschirm und komme nicht umhin, mir die Szene immer wieder von Neuem anzuschauen. Zum einen, weil ich natürlich unheimlich stolz darauf bin, dass sie tatsächlich fertig ist. Zum anderen, weil ich es widerum irgendwie noch nicht so ganz wahr haben will und noch immer nach Markeln suche. Egal, sie ist fertig und ich bin froh.^^

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